Challenge Night 2020
Yeah, es haben sich genügend Crews für die Regatta Brunnen-Stansstad-Brunnen angemeldet. Die Windweek Challenge Night findet statt! Die Freude ist riesig und wir hoffen, dass das Wetter nicht so nass und kalt wird wie letztes Jahr. Auf genügend Wind hoffen wir, damit die Kolibri Fahrt aufnehmen kann und wir uns so bessere Chancen auf einen guten Rang ausrechnen
Unsere Crew mit Skipper Fredy Häfliger trifft sich um 14.00 Uhr beim Schiff Kolibri in Hergiswil. Schnell wird klar, dass unser mitgebrachter Proviant für eine ganze Woche reichen würde. An Essen und Trinken wird es also nicht fehlen.
Wir montieren die Genua, machen das Schiff klar und fahren nach Brunnen los. Während des Auslaufens fahren wir an der Witt Clif vorbei und wünschen Simon Spiller und seiner Crew viel Glück.
Das Wetter ist schön. Die 3 Stunden Fahrt Richtung Brunnen benutzen wir um alle Segel bereit zu machen, uns zu motivieren, den See und die Aussicht zu geniessen und meine neue Kamera zu installieren. Natürlich wird auch das eine oder andere schon getrunken und gegessen, da es uns an diesem Weekend an Nichts fehlen soll. Den Vierwaldstaettersee werden wir in den nächsten 24 Stunden 4 mal kreuzen.
Um 17.00 legen wir im Hafen von Brunnen an. Ich hole den Tracker und plaudere mit ein paar Teilnehmer. Wir wünschen einander viel Freude und eine Hand voll Wasser unter dem Kiel. Es bleibt auch noch Zeit einige Boote im Hafen zu bestaunen und das Abendessen auf dem Schiff zu geniessen.
So gegen 18.30 Uhr fahren wir aus dem Hafen Richtung Startlinie. Wir setzen alle Segel und schauen, dass alles bereit ist für die Regatta. Wir sind «Ready Fredy».
Ok, der Pfiff erklingt, bald geht es los. Jetzt wird`s spannend. Leider werden wir in letzter Minute auf der Startlinie Steuerbord angefahren. Da wir im Lee sind, haben wir Vorfahrt. Gerne wären wir aber trotzdem ausgewichen, da wir aber auch von der Backbordseite in die Zange genommen wurden, war das nicht möglich. Shit Happens! Es entsteht ein kleiner Schaden, trotzdem lassen wir uns von unserem Ziel nicht abbringen. Weiter geht’s!
Cool, es gibt Wind. Nicht sehr viel, aber doch so, dass es Freude macht zu segeln.
Etwa eine halbe Stunde nach dem Start hören wir, dass es vor uns regnet. Schnell ziehen wir unsere Regenkombis an. Zum Glück dauert der Regen nicht lange an. Es wird langsam dunkel. Wir können uns im Mittelfeld behaupten. Das freut uns sehr! Wir kreuzen den See mittendurch. Etwa auf der Höhe des Bürgenstock kreuzen wir Herbert Hösli und seine Crew. Wir wechseln ein paar Worte und weiter geht’s. Immer wieder schaue ich auf die «Trackersite» und staune, wo die Schiffe sich alle befinden. Im Dunkeln ist es recht schwierig einen Überblick zu behalten. Wir machen einen langen Weg um den Bürgenstock herum und segeln auf der rechten Seeseite Richtung Stansstad. Hier gibt es mehr Wind und es entsteht der Eindruck, dass wir die viele Boote links hinter uns lassen. So macht es doch am meisten Spass. Schnell sind wir so an der Wendeboje und wieder auf dem Weg zurück nach Brunnen. Ungefähr gegen 4.00 Morgens und mitten auf dem See, merken wir, dass unser Strom ausfällt. Die Navigationslichter sind auf einmal ausgefallen. Es gibt kein Licht mehr auf dem Schiff ausser das Topplicht, das nun aber auch zu blinken beginnt. Es bleibt uns, nach einem Telefonat mit der Organisation, nichts anderes übrig als mit der Taschenlampe weiter zu fahren und uns so erkenntlich zu machen. Der Wind weht mal mehr, mal weniger.
Langsam wird es wieder hell. Wenn wir bei der Nase links rum Richtung Brunnen fahren sehen wir 2 unseren Konkurrenten. Jens Stahel und seine Crew eher rechts auf dem See und Simon Spiller mit seiner Crew, die wir immer wieder kreuzen. Wir schaffen es, uns von denen los zu segeln und nähern uns der Ziellinie. Es gelingt uns, so lange wie möglich mit dem Genacker zu segeln, was sicher ein Vorteil für die Kolibri ist. Es macht viel Freude, nach so vielen Segelstunden zu wissen, dass wir einen guten Platz erzielen werden. So fahren wir morgens um 8.14 Uhr mit einem guten Gefühl über die Ziellinie. Der Applaus von den Leuten auf dem Motorboot wirkt zusätzlich motivierend. Kurz darauf hören wir seit mehreren Stunden wieder den Motor brummen. Auf nach Hergiswil, wo wir das Boot wieder einparken und uns bis zum Bürgenstock Race verabschieden.
Wir haben den 3. Platz erzielt, echt der Hammer! Wir freuen uns riesig und warten gespannt auf das Bürgenstock Race! Let’s Go!
Sofie Dieu, Team Kolibri